Gedenken

Wenn die Sonne des Lebens
untergeht,
leuchten die Sterne der
Erinnerung.
 

Hansruedi Ganser
*17.12.1941 – ♱23.07.2023

Bei Hansuedi Ganser habe ich 1989 meine erste Familienaufstellung gemacht.  Er war damals Leiter der Drogentherapieeinrichtung "Smaragd" in der Schweiz und kam immer wieder zu Workshops in das "Dan-Casriel-Institut" im Westerwald.
Wesentlicher als meine erste Aufstellung war jedoch damals das Mitwirken in einer anderen Aufstellung. Die Aufstellung bekam Sinn durch die Hereinnahme eines zweiten Mädchens - neben vielen Brüdern.
1993 kam für mich die Auflösung. Morgens hatte ich im Bett eine Eingebung, mittags fragte ich meine Mutter. Nie vergesse ich ihre erstaunten bis erschreckten Worte: "Woher weißt Du das?"
Später schrieb ich ein Lied für "Brother Wunderbar". Seitdem hat er in meinem Herzen einen Platz. Und es fühlt sich sehr gut an. Vieles an "Übertragungen" in meinem Leben erhielt ein Auflösung.
Und ich erlebte erstmals plastisch mit den Aufstellungen, dass wir wesentlich durch "Unbewusstes" und "Nicht-Gewusstes" geprägt sind.
Mein Suchen, Forschen und Finden erhielt durch die Familienaufstellungen und vieles, was damit verbunden war, eine wesentlich Richtung. Der Weg war lang, aber enorm bereichernd.
Liebe braucht Wahrnehmung, Aussöhnung und Integration von dem, was dazugehört. Und das sind wesentlich auch die Menschen, die dazugehören.
Danke, Hans-Ruedi Ganser, für die so entscheidenden Impulse.
Hier nun der Text des Liedes für das nicht geborene Kind meiner Mutter, der seit 1993 als "großer Bruder" einen bewussten Platz in meinem Herzen hat.

Brother Wunderbar
 
It was sunday morning
I lay in my bed
Felt about the way the things
Make me sad and glad
I asked why I always look
To the facts behind
To the world behind the wall
Is there some to find?
 
R.:
I found you
I found you
I found you
I found you
You have never lived
Although you are my brother
You was never known
But you were in mother
I love you
I love you
]: I know I know that you are
B r o t h e r  W u n d e r b a r :[
 
Over thirty years
I lived without you
Never I could ask for help
Say “How do you do?”
You were no reality
But you have been there
You were in our family
Unseen everywhere
 
Curious Sunday morning
Curious lunch with mother
Wondering she confirmed
My hunch of a brother
My truth is more complete now
I can give you space
In my life and I am glad
You have now a place
 
© Jürgen Behring 28/30.01.93